DEGRO Dissertationspreis für Dr. Jannik Walter
Präklinische Forschung zu immunologischen Wirkungen von Hyperthermie ausgezeichnet
Beim 31. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie e. V. (DEGRO) vom 19. bis 21. Juni 2025 in Dresden wurde Dr. Jannik Walter mit einem der renommierten Dissertationspreise ausgezeichnet. Die DEGRO vergibt jedes Jahr prestigeträchtige Preise, die exzellente Beiträge zur Weiterentwicklung des Fachgebiets würdigen. Dr. Walter ist Assistenzarzt an der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie des Universitätsklinikum Heidelberg und hatte seine Doktorarbeit zum Einfluss von Hyperthermie und Strahlentherapie auf immunologische Eigenschaften von Brustkrebszellen in der Translationalen Strahlenbiologie (Leiter: Prof. Dr. Udo Gaipl) der Strahlenklinik (Direktor: Prof. Dr. Rainer Fietkau) des Uniklinikums Erlangen durchgeführt.
Die Therapie von Brustkrebs ist ein multimodaler Ansatz meistens bestehend aus Operation, Chemotherapie, Radiotherapie und zielgerichteten Therapien. In den letzten Jahren ist noch die Immuntherapie hinzugekommen und in diesem Zusammenhang, gerade bei Brustwandrezidiven, eine lokale Wärmebehandlung (Hyperthermie). Letztere sollte qualitätskontrolliert eingesetzt werden und für die Wärmeerzeugung werden häufig Mikrowellen genutzt. Es ist bekannt, dass Hyperthermie lokal Strahlen-sensitivierend wirkt und zusätzlich auch das Immunsystem moduliert. Wenig bekannt war, wie der immunologische Phänotyp von Brustkrebszellen durch Hyperthermie unterschiedlicher Temperaturen und insbesondre in Kombination mit Radiotherapie verändert wird und ob dies auch bereits Auswirkungen auf die Entstehungsphase einer Antitumor-Immunantwort hat. Die präklinischen experimentellen Arbeiten von Dr. Walter zeigten insbesondere, dass sowohl eine Radiotherapie als auch die Kombination mit Hyperthermie zu einer erhöhten Expression von immunaktivierenden, aber auch von immununterdrückenden immunregulatorischen Molekülen führt und ein immunologisch günstiges Mikromilieu geschaffen werden kann. Diese Erkenntnisse sind wichtig, um die multimodale Therapie beim Brustkrebs weiter zu verfeinern– unter noch stärkerer Berücksichtigung von Therapie-induzierten Immunveränderungen.
„Ich freue mich sehr und fühle mich geehrt, von der DEGRO mit dem Dissertationspreis ausgezeichnet worden zu sein. Diese Auszeichnung motiviert mich, weiterhin zur innovativen Forschung und Entwicklung in der Radioonkologie beizutragen“, so Dr. Walter abschließend.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Udo Gaipl
09131 85-44258
udo.gaipl(at)uk-erlangen.de