Lynch-Syndrom/ HNPCC (hereditäres nicht-polypöses kolorektales Karzinom)
HNPCC - Lynch-Syndrom
- Bei dem hereditären nicht-Polyposis-assoziierten kolorektalen Karzinom (HNPCC), auch Lynch-Syndrom, handelt es sich um eine autosomal-dominant vererbte Erbkrankheit, bei der eines von vier Genen des DNS-Mismatch-Reparatursystems mutiert ist. Die Häufigste Mutation ist die MSH2-Mutation, aber auch MSH6, MLH1 und PMS6 können mutiert sein. Auch EPCAM-Deletionen können zum Lynch-Syndrom führen. Patienten mit diesem Syndrom haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung verschiedener Tumoren, insbesondere von Colon- und Endometriumkarzinomen.
Hereditary Nonpolyposis Colorectal Cancer (HNPCC)/Lynch Syndrome
Eigene Untersuchungen auf Strahlenempfindlichkeit
- Bereits drei Patienten mit HNPCC bzw. MSH2-Mutation wurden auf ihre individuelle Strahlenempfindlichkeit getestet. Davon wiesen zwei Patienten eine im Normbereich liegende Strahlenempfindlichkeit und ein Patient eine deutlich erhöhte Strahlenempfindlichkeit auf. Der durschnittliche Wert liegt im normalen Bereich.
Mikrosatelliteninstabilität
Mikrosatelliteninstabilität
- Bei Patienten mit Mikrosatelliteninstabilität kommt es zu Verlängerungen des Ausmaßes von repetitiven Anteilen der DNS. Dies ist der Fall, wenn Reperaturproteine, die normalerweise falsch eingebaute Basen erkennen und korrigieren, durch Mutationen ihrer Gene in ihrer Funktion eingeschränkt sind. Das kann etwa bei Mutationen der Mismatch-Reparatur-Gene der Fall sein (hMLH1, hMSH2, hMSH6, hPMS1, hPMS2). Microsatellite instability: an update
Eigene Untersuchungen auf Strahlenempfindlichkeit
- Ein Patient mit Mikrosatelliteninstabilität wies eine leicht erhöhte individuelle Strahlenempfindlichkeit in den Untersuchungen des Labors auf.
Genmutationen (MSH, MLH, PMS)
MSH2
- Das MSH2-Gen ist ein DNS-Missmatch-Reparaturprotein. Bei Mutation des Gens kommt es zu einem erhöhten Risiko für Tumorerkrankungen. Diese ist die beim Lynch-Syndrom am häufigste zugrundeliegende Mutation. Spectrum and frequencies of mutations in MSH2 and MLH1 identified in 1,721 German families suspected of hereditary nonpolyposis colorectal cancer
Eigene Untersuchungen auf Strahlenempfindlichkeit
- Bereits drei Patienten mit HNPCC bzw. MSH2-Mutation wurden auf ihre individuelle Strahlenempfindlichkeit getestet. Davon wiesen zwei Patienten eine im Normbereich liegende Strahlenempfindlichkeit und ein Patient eine deutlich erhöhte Strahlenempfindlichkeit auf. Der durschnittliche Wert liegt im normalen Bereich.
Literatur zu Strahlenempfindlichkeitsmessungen
- Zelllinien mit mutiertem MSH2 zeigten eine erhöhte Rate UV-indzierten Mutationen. Highly elevated ultraviolet-induced mutation frequency in isolated Chinese hamster cell lines defective in nucleotide excision repair and mismatch repair proteins
Literatur zu klinischen Fallberichten/Strahlenfolgen
Schlussfolgerung bzgl. Testung auf Strahlenempfindlichkeit
MSH6
- Das DNA-missmatch repair protein Msh6 wird von dem MSH6-Gen (mutS homolog 6; hMSH6) codiert und ist an der Reparatur von DNA-Schäden beteiligt.
- Mutationen des hMSH6-Gens sind mit atypischen erblichen nicht-polypösen colorectalen Karzinomen und Endometriumkarzinomen assoziiert.
Classification of MSH6 Variants of Uncertain Significance Using Functional Assays
Eigene Untersuchungen auf Strahlenempfindlichkeit
- Ein zehnjähriges Mädchen mit Medulloblastom mit MSH6-Mutation wurde vom Labor bereits auf seine individuelle Strahlenempfindlichkeit überprüft. Diese befand sich im starke erhöhten Bereich.
Literatur zu Strahlenempfindlichkeitsmessungen
- Zelllinien mit mutiertem MSH6 zeigten eine erhöhte Rate UV-indzierten Mutationen. Highly elevated ultraviolet-induced mutation frequency in isolated Chinese hamster cell lines defective in nucleotide excision repair and mismatch repair proteins
Literatur zu klinischen Fallberichten/Strahlenfolgen
Schlussfolgerung bzgl. Testung auf Strahlenempfindlichkeit
MLH1
- Das MLH1-Gen ist ein DNS-Missmatch-Reparaturprotein. Bei Mutation des Gens kommt es zu einem erhöhten Risiko für Tumorerkrankungen. Diese ist eine für das Lynch-Syndrom typische Mutation. Spectrum and frequencies of mutations in MSH2 and MLH1 identified in 1,721 German families suspected of hereditary nonpolyposis colorectal cancer
Eigene Untersuchungen auf Strahlenempfindlichkeit
Literatur zu Strahlenempfindlichkeitsmessungen
Literatur zu klinischen Fallberichten/Strahlenfolgen
Schlussfolgerung bzgl. Testung auf Strahlenempfindlichkeit
PMS2
- Keimzellmutationen des PM2-Gens, einem Mismatch-Reparatur-Gens, sind mit dem Lynch-Syndrom (HNPCC-Syndrom) assoziiert. Clinical analysis of PMS2: mutation detection and avoidance of pseudogenes
Eigene Untersuchungen auf Strahlenempfindlichkeit
- Ein Patient wurde auf seine Strahlenempfindlichkeit getestet, diese stellte sich als stark erhöht heraus.
Literatur zu Strahlenempfindlichkeitsmessungen
- In PMS2-Knockout-Mäusen wurde nach Exposition mit ionisierender Strahlung eine hypermutabilität des Genoms festgestellt. Hypermutability to ionizing radiation in mismatch repair-deficient, Pms2 knockout mice.
- Zelllinien mit mutiertem PMS2 zeigten eine erhöhte Rate UV-indzierten Mutationen. Highly elevated ultraviolet-induced mutation frequency in isolated Chinese hamster cell lines defective in nucleotide excision repair and mismatch repair proteins
Literatur zu klinischen Fallberichten/Strahlenfolgen
Schlussfolgerung bzgl. Testung auf Strahlenempfindlichkeit
PMS6
- Bei Mutation des Genlocus PMS6 seien vermehrt Frameshift-Mutationen und andere Mutationen aufgetreten. Dies sei teilweise durch weitere vorhandene Gene kompensierbar - etwa MSH3.
Eigene Untersuchungen auf Strahlenempfindlichkeit
Literatur zu Strahlenempfindlichkeitsmessungen
Literatur zu klinischen Fallberichten/Strahlenfolgen
Schlussfolgerung bzgl. Testung auf Strahlenempfindlichkeit