Bestrahlung von nicht-bösartigen Erkrankungen

Unser Fachgebiet Strahlentherapie wird bei vielen Laien und auch ärztlichen Kollegen meist nur mit der Behandlung von bösartigen Tumorerkrankungen gleichgesetzt. Daneben gibt es aber ein vielfältiges Spektrum von nicht-bösartigen Erkrankungen, die ganz entscheidend  von einer Strahlenbehandlung profitieren können. Es handelt sich dabei u.a. um degenerativ-entzündliche Gelenkerkrankungen (z. B. Schultersyndrom, Tennisellenbogen, Knie- und Fingergelenksarthrose), entzündliche Sehnenreizungen (z.B. Fersensporn, Achillessehnenreizung, Trochanter major Reizsyndrom an der Hüfte) sowie Krankheiten, bei denen das Wachstum von übermäßig wucherndem Narbengewebe zum Stoppen gebracht wird (z.B. Morbus Dupuytren und Morbus Ledderhose). Inzwischen werden in Deutschland jährlich fast 50.000 Patienten mit diesen Erkrankungen bestrahlt. Die damit erzielten Erfolge führen beispielsweise durch eine Verminderung einer hartnäckigen Schmerzsymptomatik oder durch eine Verbesserung der Beweglichkeit von Gelenken häufig zum Erhalt oder zur Rückgewinnung von Lebensqualität.

Das gesamte Spektrum dieser Erkrankungen wird seit Jahrzehnten an der Strahlenklinik Erlangen erfolgreich bestrahlt, was durch etwa 900 neue Fälle pro Jahr belegt wird. Die Behandlungsergebnisse sind nachweislich gut und wurden mehrfach in angesehenen medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht. So führt die Strahlenbehandlung bei u.a. Fersensporn, Schulterschmerz und Tennisellbogen zu einer langfristig über Jahre anhaltenden Schmerzverbesserung bei 80-90% der bestrahlten Patienten. Beim Morbus Dupuytren (knotige Vernarbungen in der Handinnenfläche ggf. mit Streckdefizit einzelner Finger) stoppt eine Bestrahlung im Frühstadium das weitere Voranschreiten der Vernarbung bei 84% der Fälle. Der Behandlungserfolg ist nach unseren eigenen Ergebnissen dauerhaft.

Die Bestrahlung derartiger Erkrankungen umfasst wenige Bestrahlungssitzungen (pro Serie: 2-5x pro Woche, insgesamt 6-10x pro Einsatzort) von wenigen Sekunden Dauer. Zumeist werden zwei Serien im Abstand von einigen Wochen durchgeführt. Die bei den meisten Fällen extrem niedrig dosierte Bestrahlung führt zu keinen nennenswerten Nebenwirkungen. Gelegentlich wird eine vorübergehende Zunahme schon bestehender Schmerzen beobachtet, was sich aber rasch nach Bestrahlungsende zurückbildet. Üblicherweise werden Patienten erst ab dem 40. Lebensjahr behandelt, da man hier von einem zu vernachlässigenden Strahlenrisiko ausgeht.

Bei Interesse vereinbaren Sie bitte einen persönlichen Vorstellungstermin in unserer Ambulanz zu einem Informationsgespräch. Die Behandlungskosten werden üblicherweise von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen.